Sammelwut

 

«Zündstoff»

Audiodokuserie in fünf Folgen 
Von Franziska Engelhardt und Stefanie Müller-Frank

Eine Produktion im Auftrag der Republik 2019

Karl Engelhardt ist ein Messie und Querulant im beschaulichen Knonau (CH). Mit seiner Sammelwut versetzt er das ganze Dorf in Aufruhr. Nachdem er eines Nachts nur knapp aus seinem vollgestellten, brennenden Haus entkommen ist, beschliesst die Tochter, mit dem Fall an die Öffentlichkeit zu gehen. 

Es ist eine Spurensuche mit vielen Zeugen und Gerüchten. Was wissen der Pfarrer und der Bäcker? War es ein Nachbar, der Karls Haus aus Wut anzündete? Ist Karl verhaftet worden, weil er zwei ehemaligen Behördenmitgliedern mit dem Tod drohte? Die Tochter hat ihren Vater als liebenswürdig in Erinnerung. Aber als dieser nach sechs Monaten in Einzelhaft als Erstes darüber nachdenkt, wie der den Staat wegen einer Zwangsräumung verklagen kann, schwinden die Hoffnungen darauf, dass sich Karl nicht mehr nur als Opfer sieht.

«Zündstoff» – die fünfteilige Podcast-Serie geht jenen Fragen nach, die unser Zusammenleben an seine Grenzen bringt: Wie umgehen mit Menschen, die sich total querstellen? Als Dorf? Behörde? Familie? – Eingreifen? Ja, aber wie? 

Redaktion: Hanna Wick
Produktion: Miro Widmer
Musik: Samuel Tschudin
Regie: Franziska Engelhardt und Stefanie Müller-Frank
Mastering: David Rehorek
Dramaturgische Beratung: Sven Preger
Juristische Beratung: Brigitte Hürlimann
Produktionsleitung Republik: Marco Di Nardo

Ausstrahlungen:
Radio Stadtfilter, Winterthur
Radio LoRa, Zürich
Kanal K, Aarau
Radio RaSa, Schaffhausen
Radio RaBe, Bern
Radio X, Basel 

Nominiert für Prix Europa 2020
Gewinner Swiss Press Award Audio 2020

Trailer hören

 

Sterbehilfe

 

«Sterben nach Plan»
Protokoll einer letzten Reise

Feature von Stefanie Müller-Frank

Eine Produktion von Deutschlandfunk/WDR 2017

Sie sind alt, aber nicht todkrank. Sie wollen gemeinsam sterben und kennen den genauen Ablauf der Sterbebegleitung. Jetzt fehlt nur noch jemand, der nach dem Tod ihre Leichen identifiziert. Da Tochter und Pfarrer zögern, Freunde und Nachbarn nichts davon wissen sollen, fragen sie eine Fremde: die Autorin.

‚Going to Switzerland‘ hat sich in Großbritannien als Euphemismus für begleiteten Suizid eingebürgert, auch viele Deutsche reisen zum Sterben in die Schweiz. Wie aber organisiert man den eigenen Tod? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, um überhaupt selbstbestimmt sterben zu dürfen? Warum darf man das nicht in einem Wohngebiet tun, weshalb ermittelt die Polizei? Und was bedeutet der Suizid für die Familie? Das Feature erzählt von einem alten Paar, das zwar den Zeitpunkt des eigenen Todes selbst bestimmen will, sich aber letztlich doch in fremde Hände begibt. 

Regie: Matthias Kapohl
Sprecherin: Sigrid Burkholder
Ton und Technik: Ernst Hartmann und Jens Müller
Redaktion: Karin Beindorff
Produktion: DLF/WDR 2017

Ausstrahlungen:
Deutschlandfunk (DLF) 
Westdeutscher Rundfunk (WDR)
Bayerischer Rundfunk (BR)
Norddeutscher Rundfunk (NDR) 
Österreichischer Rundfunk (ORF) 

Shortlist Prix Italia 2017

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Parallelwelt

 

«Schweiz auf Zeit»
Die internationale Parallelwelt am Genfer See

Gesichter Europas, Deutschlandfunk 2014 

195.000 Menschen leben in Genf – 70.000 von ihnen auf Zeit: Diplomaten, Mitarbeiter von internationalen Organisationen oder Manager, die von ihrer Firma ins Ausland geschickt werden. Für die meisten ist Genf nur eine Zwischenstation, bis sie mit ihren Familien wieder die Umzugskisten packen und weiterziehen. 

So hat sich in der Stadt am Lac Léman eine eigene Subkultur gebildet – mit vielsprachigen Hebammen, koreanischen Origamifaltclubs und einem Strand exklusiv für UNO-Mitarbeitende. 

 

Bodenspekulation

 

«Renditeobjekt Ackerland»
Die Auswirkungen von Bodenspekulation auf die deutsche Landwirtschaft

Hintergrund, Deutschlandfunk 2013 

Immer mehr Investoren und Kapitalgesellschaften kaufen landwirtschaftliche Flächen, vor allem in Ostdeutschland. Die Spekulationen auf den Boden verdrängen die herkömmliche Landwirtschaft, Bauern können sich das Ackerland nicht mehr leisten. Und die Monokulturen auf den Feldern zerstören die Umwelt.

 

Mutproben

 

«Im freien Fall»
Die Erfahrung des Extremen 

Feature von Stefanie Müller-Frank

Eine Produktion des Deutschlandfunks 2010

Fünf zu eins. Das ist die Wahrscheinlichkeit, mit der die Kugel kommt und der Schuss fällt. Eine einzige Kugel in einer der sechs Kammern. Der Revolver wird geladen, das Magazin gedreht - und das Schicksal darf walten. Fünf Nieten, ein Treffer. Wäre Russisch Roulette einfach ein Glücksspiel wie jedes andere, stünden die Gewinnchancen gar nicht mal schlecht. Wäre da nur nicht der Einsatz. Aber so ist das bei Mutproben: Plötzlich steht das eigene Leben auf dem Spiel. Nur wer wagt, heisst es - gewinnt. Aber was ist der Gewinn? 

Regie: Katrin Moll
Sprecher: Inga Busch und Bernhard Schütz
Ton: Andreas Narr 
Redaktion: Klaus Pilger und Tanja Runow

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Ausverkauf

 

«Designermode statt Reizwäsche»
Wie Amsterdam sein Rotlichtviertel aufpoliert

Gesichter Europas, Deutschlandfunk 2009 

Mehr als sieben Millionen Touristen kommen jedes Jahr nach Amsterdam. Sie wollen die Grachten sehen, van Gogh – aber auch das berühmte Rotlichtviertel, wo sich Frauen in Schaufenstern feilbieten. Doch damit könnte bald Schluss sein. Denn die Stadt will jetzt gegen organisierte Kriminalität und Frauenhandel vorgehen, vor allem aber das Viertel aufpolieren.

Insgesamt 40 Häuser mit 110 Fenstern hat die Stadt dort bereits aufgekauft und sie jungen Modedesignern zur Verfügung gestellt. Jetzt wird Widerstand gegen die Pläne laut: Prostituierte fürchten um ihre Arbeitsplätze, Bewohner wehren sich gegen den Ausverkauf der Innenstadt.

 

Trauer

 

«Nichts kann mich jetzt trösten»
Vom Umgang mit Verlust

Feature von Stefanie Müller-Frank

Eine Produktion des Rundfunks Berlin Brandenburg (RBB) 2004 

Als die stolze Königin Niobe auf einen Schlag ihre sieben Söhne und sieben Töchter verliert, erstarrt sie vor Schmerz zu Stein. Noch heute, so geht der Mythos, entrieseln dem Marmor ihre Tränen. Auch die Trauer der Nymphe Egeria ist untröstlich: Unablässig beweint sie den Tod ihres Gatten – bis die Göttin Diana ein Einsehen hat und sie in eine Quelle verwandelt. 

Die Metamorphosen, jene berühmten Verwandlungsgeschichten des römischen Dichters Ovid, sind Mythen. Sie fassen existentielle Erfahrungen wie Liebe, Neid oder Trauer in Bilder, die besser zu begreifen sind als abstrakte Begriffe: Was passiert mit uns, wenn wir einen geliebten Menschen verlieren? Warum ist man im Augenblick des Verlusts überzeugt davon, dass man seinen Tod nicht überleben kann? Lässt sich die Wunde jemals heilen, die der Verlust eines geliebten Menschen gerissen hat?  

Sprecher: Simone Kabst, Thomas Holländer und Immo Kroneberg 
Redaktion: Eberhard Sens

Gewinner Medienpreis  Theodor Springmann Stiftung 2005

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